Weltklassik am Klavier – Dinu Lippati – zum 100. Geburtstag!
03.07.2022, 17:00 Uhr
Liszt und Chopin – Gegen die Vergessenheit
Für Luiza Borac ist das Klavier ihr Seelenpartner und so ist es nicht erstaunlich, dass sie von der Fachwelt und vom Publikum immer wieder als poetische Künstlerin von technischer Brillanz und tiefer Eindringlichkeit bezeichnet wird. Luiza widmet ihr Programm einem anderen großartigen Pianisten: Dinu Lipatti (mit dem ihr Spiel auch schon verglichen wurde). Bis heute ist Lipatti für viele Pianisten ein großes Vorbild, ein Genie und ein Mythos, aber Klassikliebhabern recht unbekannt. 2012 nahm Luiza eine Doppel-CD mit seinen Kompositionen auf, die große Aufmerksamkeit erregte und Anerkennung fand, da Lipattis kompositorische Seite recht unbekannt war.
FRANZ LISZT
Aus: Études d’exécution transcendante S. 139
2. Ohne Titel – Molto vivace a-Moll
10. Ohne Titel – Allegro agitato molto f-Moll
7. Eroica Es-Dur
3. Paysage F-Dur
8. Wilde Jagd c-Moll
FRÉDÉRIC CHOPIN
Walzer op. 34
Nr. 1 As-Dur
Nr. 2 a-Moll
Drei Walzer op. 70
Nr. 1 Ges-Dur
Nr. 2 As-Dur
Nr. 3 Des-Dur
Walzer As-Dur op. 42
LUIZA BORAC
Wenn das keine Lorbeeren sind: laut der englischen Zeitschrift Gramophone ist „Luiza Boracs einziger Rivale Dinu Lipatti“. Auch Joachim Kaiser spricht in der Süddeutschen Zeitung von einer Virtuosin von „erstaunlicher Brillanz“ – einer poetischen Künstlerin. Die gebürtige Rumänin begann ihre Musikausbildung mit vier Jahren. Jeweils mit der höchsten Auszeichnung schloss sie ihr Studium an der Musikhochschule Bukarest und später die Solistenklasse an der Hochschule für Musik und Theater Hannover ab. An letzterer war sie Studentin von Professor Karl-Heinz Kämmerling, den sie auch acht Jahren als Assistentin begleitete. Luiza Borac ist Gewinnerin von Preisen in rund 30 Wettbewerben, doch besonders stolz ist sie auf den BBC Music Award 2007 für die Weltpremiere der Einspielung der Klavierwerke von George Enescu. Folgerichtig promovierte Luiza Borac 2014 über das Klavierwerk George Enescus – summa cum laude. Luiza Borac arbeitet eng mit verschiedenen international bekannten Wohltätigkeitsorganisationen zusammen. Dazu gehören u.v.a. das MENORAH Projekt für die jüdischen Opfer im nord-deutschen Schaumburg-Lippe.
„Weltklassik am Klavier – Dinu Lipatti – zum 100. Geburtstag!“
Dinu Lipatti (1917-1950), der „Prinz der Pianisten“, gilt als einer der größten Pianisten des 20. Jahrhunderts. Nach zahlreichen Konzerte und Tourneen von überwältigendem Erfolg ließ er sich 1943 in der Schweiz nieder, wo er als Professor am Genfer Konservatorium eine Meisterklasse leitete. Er starb im Alter von 33 an der Hodgkin Krankheit.
Dinu Lipattis Vermächtnis besteht aus seinen wunderschönen Aufnahmen, die immer wieder neu veröffentlicht werden (»Unvergänglich, unvergessen«, EMI). Die Schönheit und die Aufrichtigkeit seines Spiels begeistern weiterhin Pianisten und Musikliebhaber auf der ganzen Welt.
„Dinu Lipatti hatte die Eigenschaften eines Heiligen. Einen wie ihn gab es nie, und wird es nie wieder geben, glaube ich“. (W. Legge)
„Es war nicht mehr Klavierspiel, es war Musik, losgelöst von jeder Erdenschwere“. (Herbert von Karajan)
Foto: Henrike Schunck