Multivisions und Live-Reportage Bruno Baumann – Tibet, Pilgerwege und Götterberge
06.09.2022, 19:00 Uhr
Der bekannte Asienkenner Bruno Baumann begab sich über die Jahre hinweg viele Male auf die Spuren der Pilger zu den Kraftplätzen und heiligen Bergen Tibets. |
Berge üben seit jeher auf den Menschen eine besondere Faszination aus. Sie erfüllen ihre Umgebung mit tätigem Leben, denn von dort kommen die Flüsse, das Leben spendende Wasser. Sie scheinen der Menschheit die ersten religiösen Gefühle eingeflößt zu haben. Emporsteigend aus der Erde ist der Berg das Symbol für den Aufstieg des Bewusstseins. Schon früh begannen die Menschen, einzelne Gipfel als Wohnsitze ihrer Götter zu verehren und mit Idealen zu besetzen, mit ihren Sehnsüchten, Wünschen und Hoffnungen. In allen Kulturen, zu allen Zeiten, gab und gibt es besondere Berge, heilige Berge eben. Die meisten davon befinden sich im Himalaya und Tibet.
Bruno Baumann, profunder Kenner Tibets und des Himalaya-Raumes, hat diese Götterberge besucht, zu Fuß erwandert. Mehr als 30-mal hat er den „Berg der Berge“, den Kailash, umwandelt, höchstes Pilgerziel für Angehörige von gleich vier Religionen. Mehrere Reisen führten ihn zum Amnye Machen, dem zentralen Bergheiligtum der Yak- Nomaden, dessen Eispalast über der „großen Graswüste“ Nordosttibets thront; zum sagenhaften Kha Karpo, den „weißen Kristallberg“, der sich über die Stromschluchten Osttibets erhebt, oder nach Lapchi, dem Bergparadies von Tibets großem Yogi Milarepa. Als erster Abendländer erreichte er die Quellen der vier großen Flüsse – Indus, Brahmaputra, Sutley und Karnali –, die zu Füßen des Kailash entspringen und ebenfalls als Heiligtümer gelten. Indem sich ihm die landschaftlichen und kulturellen Schätze aus den Augen des Pilgers entfalten, kommt er dem Geheimnis näher, das diese Berge in den Mittelpunkt religiöser Verehrung rückt. Foto: Bruno Baumann |